Telefonmodems

Modems, welche an die normale Telefonleitung angeschlossen werden und eine Internetverbindung über eine sogenannte Wählleitung aufbauen, oft auch „Dial-Up-Modem“ genannt, sind heute eine Seltenheit geworden und kaum mehr zu finden. Es ist aber noch gar nicht so lange her, dass diese Art der Internetverbindung der Standard war. Bis etwas Ende der 2000er Jahre waren Telefonmodems noch standardmäßig in Computern verbaut und eine der meistverwendeten Methoden, um einen Computer mit dem Internet zu verbinden. Erste mit dem Siegeszug der Breitbandverbindungen änderte sich dies.

Einfaches Funktionsprinzip

Ein Modem, der Name steht für Modulator und Demodulator, ist im Grunde genommen ein Telefon, mit welchem der Computer mit dem Internetanbieter telefoniert. Anders als beim herkömmlichen Telefon findet die Übertragung aber nicht durch Sprache statt, sondern durch Hochfrequenzsignale. Diese werden vom Sender auf die Telefonleitung „aufmoduliert“, sprich versandt, und vom Empfänger wieder „demoduliert“, sprich entschlüsselt.

phone-old

Akustikkoppler

Die ersten Modems wurden, anders als spätere Modelle, nicht direkt an die Telefonleitung angeschlossen, sondern verwendeten ein herkömmliches Telefon an Zwischenstück. Zum Aufbau einer Verbindung musste zuerst, wie beim normalen Telefongespräch üblich, manuell die Nummer des Verbindungspartners gewählt werden. Der Telefonhörer wurde in der Folge aber nicht ans Ohr gehalten, sondern auf den Akustikkoppler gelegt und eine Datenverbindung konnte etabliert werden.

 

Mit der Weiterentwicklung des Modems wurde das Telefon als Zwischenstück überflüssig gemacht. Spätere Modems, welche in den späteren 1980er Jahren auf den Markt kamen, wurden über ein Kabel direkt an die Telefonleitung angeschlossen. Das Modem übernahm in der Folge den Wählvorgang und der Verbindungsaufbau geschieht mehr oder weniger automatisch.

 

Zeit der Regulierung

In den 1980er Jahren, als die Datenübertragung bei den damaligen „Computerfreaks“ in Mode kam, waren die Telefonmärkte noch stark reguliert. In den meisten Ländern wurde das Netz von einem großen, nationalen Telefonanbieter beherrscht. Diese Anbieter waren in der Regel nicht begeistert vom Aufkommen dieser neuen Technologie und fürchteten um die Sicherheit ihrer Netze. Aus diesem Grund wurden die Akustikkoppler in den meisten Ländern verboten. Wer dennoch eine Datenverbindung über die Telefonleitung benötigte ein, oft sehr teures, von der Telefongesellschaft zugelassenes Modem.

 

In der Bundesrepublik Deutschland ist die damalige Deutsche Bundespost schon sehr früh in den Modemmarkt eingestiegen. Bereits im Jahre 1966 stellte sie ein, damals sehr futuristisches Modem für die Übertragung von Daten über die  Telefonleitung  vor. Noch bis Mitte der 1980er Jahre war es ausschließlich mit diesen offiziellen Modems erlaubt, Daten über die Telefonleitung zu versenden. Ab 1986 wurde die Verwendung von Modems anderer Hersteller, sofern diese von der Bundespost geprüft waren erlaubt.

 

Wandel von der Box zur Steckkarte

Auch im Aussehen haben die Modems im Laufe der Zeit einen großen Wandel durchlaufen. Die ersten Telefonmodems waren riesige Kästen, die meist an der Wand montiert wurden. Die ersten Akustikkoppler für den privaten Markt waren schon bedeutend kleiner und dieser Trend sollte mit den ersten eigenständigen Telefonmodems fortsetzt werden. Ab etwa Mitte 1990er Jahr bis zum Verschwinden der Telefonmodems wurden die Modems immer mehr nicht mehr als externe Box verkauft, sondern waren als Steckkarte direkt in den PC eingebaut.

mts_cool